Im Folgenden sehen Sie einige Fallbeispiele

Ausgangssituation ist eine chronisch apikale Parodontitis des Zahnes 36 (Abb. 1). Die Patientin ist beschwerdefrei, allerdings steht eine Kronenneuversorgung an. Bei der Revision zeigt sich, dass 6 Kanäle vorhanden sind (Abb. 2), von denen ursprünglich nur 3 (unvollständig) behandelt waren. Die große ausgeprägte apikale Läsion heilt nach Revision vollständig aus (Abb. 3). Abbildung 4 zeigt ein Röntgenbild 2 Jahre nach Behandlung.

Nach einem Frontzahntrauma des Zahnes 11 eines 11-jährigen Mädchens mit Nichtanlage der 2er kam es zur Gangrän mit Schmerzen (Abb. 1 und 4). Da das Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen war und der Apex noch weit offen war, kam eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung nicht in Frage. Nach ausführlichem ultraschallgestütztem Spülprotokoll wurde daher zunächst eine apikale Barriere aus MTA am Apex platziert (Abb. 2), gegen die dann eine thermoplastische Guttaperchafüllung erfolgte (Abb. 4). Der Zahn wurde adhäsiv aufgebaut (Abb. 5, Füllung durch Dr. Emmert-Felix). Das Kontrollröntgenbild zeigt eine vollständige Ausheilung der apikalen Läsion (Abb. 3). Die Nichtanlage der 2er wurde kieferorthopädisch durch Lückenöffnung (Dr. Hess, Coburg) gelöst. Die Lücken wurden anschließend minimalinvasiv mit Klebebrücken (Dr. Emmert-Felix) versorgt (Abb. 6). Speziell bei jugendlichen Patienten ist ein Zahnerhalt mit allen Mitteln anzustreben, da im Wachstum fast alle gängigen Mittel des Zahnersatzes (Implantat, Brücke) nicht zur Verfügung stehen.

Die Behandlung von Traumafolgen ist mir zu einem persönlichen Anliegen geworden. Daraus ist eine Initiative entstanden, die durch regionale Kompetenzvernetzungen die traumatologische Versorgung verbessern möchte (www.frontzahntrauma.de)

Abb. 1

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 5

Abb. 6

Abb. 6

Bei diesem Patienten zeigte sich bei einer Revisionsbehandlung nach Füllungsentfernung (Abb. 1) eine sog. C-shape-Konfiguration (Abb. 2): Der Kanaleingang ist c-förmig angeordnet und die Kanäle entwickeln sich in der Tiefe aus dieser Struktur heraus. Das c-förmige Orificium wurde mit Ultraschall präpariert, die Aufzweigungen in der Tiefe in 3 Kanäle mit rotierenden Nickel-Titan-Feilen. (Abb. 2). Beim Füllen mit BC wurden zunächst die Aufzweigungen gefüllt (Abb. 3) und nach Röntgenkontrolle der obere c-förmige Kanalanteil (Abb. 4 und 5). Die Röntgenbilder zeigen die Ausgangssituation, die Messaufnahme und die Wurzelfüllung (Abb. 6).

Abb. 1

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 5

Abb. 6.1

Abb. 6.1

Abb. 6.2

Abb. 6.2

Abb. 6.3

Abb. 6.3

Im Zuge einer geplanten prothetischen Neuversorgung des Zahnes 46 war der Auftrag, die unvollständige Wurzelfüllung zu revidieren und dabei das Fragment zu entfernen. Unter mikroskopischer Kontrolle wurde das Fragment zunächst mit Ultraschallfeilen umfahren, immer mit der Zielsetzung, dabei möglichst wenig Zahnsubstanz zu opfern. Mit einer metallischen Microschlinge (FragRemover) wurde das eingeschraubte Instrument dann entfernt. Die Kanäle konnten nun alle vollständig instrumentiert und gefüllt werden.

Bei einer Routinekontrolle beim Hauszahnarzt fiel eine ungewöhnliche Blutung auf Sondierung palatinal 21 auf. Ein angefertigter Zahnfilm zeigte dann eine weit fortgeschrittene invasiv-zervikale Resorption (Klasse 3 nach Heithersay). Noch genauer konnte die Ausdehnung des Defektes auf einem DVT dargestellt werden (Abb. 1- 3). Die Patientin wollte unter allen Umständen einen Zahnerhalt versuchen trotz der infausten Prognose. Daher wurde in einem ersten Schritt der Defekt palatinal per Osteotomie dargestellt und adhäsiv verschlossen (Abb. 4 und 5). Anschließend folgte die Wurzelkanalbehandlung (Abb. 6 -9), wobei der apikale Teil thermoplastisch gefüllt wurde und im Bereich der Resorption ein Glasfaserstift inseriert wurde, um den Zahn im Bereich des massiven Zahnsubstanzverlustes wieder zu stärken. Das klinische Abschlussfoto zeigt eine intakte Interdentalpapille (Abb. 10).

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 5

Abb. 6

Abb. 7

Abb. 8

Abb. 9

Abb. 10

In seltenen Ausnahmefällen kann eine sog. intentionelle Replantation (Extraktion eines Zahnes mit der Absicht, ihn nach Behandlung wieder zu replantieren) einen sinnvollen Erhaltungsversuch darstellen. Im folgenden Fall lag eine große apikale Aufhellung vor in Kombination mit Schmerzen. Auffällig war, dass der Zahn nahezu füllungsfrei war. Ein im Vorfeld angefertigtes DVT (Abb. 1) zeigte ein irreguläres Pulpensystem, wie man es beispielsweise bei einer Invagination vorfindet. Die Struktur der Wurzel erschien dabei zwiebelschalenartig. Klinisch ließ sich aber keine Eintrittspforte einer Invagination darstellen.

Der Kältetest war negativ, allerdings stellte sich nach Trepanation eine vitale Pulpa dar, sodass klar war, dass die Pulpa nicht Ursache der apikalen Entzündung war. Nach der Wurzelkanalbehandlung (Abb. 2 und 3)erfolgte daher eine Zahnextraktion mit extraoraler Wurzelspitzenresektion (Abb. 4). Dabei konnten viele laterale Öffnungen des irregulären zweiten Kanalsystems dargestellt werden. Zusätzlich zur retrograden Füllung erfolgte ein Abdecken der Resektionsfläche mit Biodentin und die Ultraschallpräparation mit anschließender MTA-Füllung der lateralen Ausgänge. Der Zahn wurde nach Excochleation der Alveole reponiert und flexibel für 10 Tage geschient.

Dr. Claudia Schaller

Zahnärztin | Endodontie
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96052 Bamberg

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